Abschiedsworte von Pfarrerin Elke Wewetzer

Elke Wewetzer
Bildrechte Elke Wewetzer

Liebe Mitglieder und Freund*innen der Kreuzkirchengemeinde,

in der Sommerausgabe des Kreuz und Quer hatte ich Ihnen geschrieben, dass ich krankheitsbedingt für unbestimmte Zeit ausfallen werde und hoffe, im Spätsommer schon in den Dienst zurückkehren zu können. ...

Obwohl ich mit meiner Krebserkrankung gottlob auf einem sehr guten Weg bin, hat das leider nicht geklappt. Nun wird aus einer zeitweisen Abwesenheit ein Abschied: zum 31.01.2026 scheide ich aus dem Dienst als geschäftsführende Pfarrerin der Kreuzkirche aus und übernehme in unserer kirchlichen Landschaft eine neue Aufgabe. Ab 1. Februar werde ich als Stiftsseelsorgerin im Augustinum-Nord am Hasenbergl tätig sein, mit 50 Prozent.

Meine Erkrankung hat mir deutlich gezeigt, was ich manchmal schon vorher gespürt habe: dass ich kürzer treten und langsamer machen muss. „Du bist jetzt im Jahr der Schnecke“ gab mir unsere Vertrauensfrau Wiebke Sperl zu Beginn meines Ausfalls auf den Weg mit. Wie recht sie hatte. Denn Gesundwerden braucht viel Geduld und langen Atem. Ich musste erst lernen (und muss es immer noch), dass jetzt nicht „Funktionieren“ und „Machen“ dran ist, sondern sorgsam auf die Signale von Körper und Seele achten, die mir den Weg weisen, der für mich heilsam und gut ist. Die Tatsache, dass sich mir eine so schöne Möglichkeit aufgetan hat, künftig konzentriert seelsorgerlich und geistlich ausgerichtet mit Menschen zu arbeiten und eine ganz spezielle Form von Hausgemeinde zu leben, betrachte ich als glückliche Fügung.

Trotzdem bin ich traurig, weil ich mit ganzem Herzen und sehr gern Pfarrerin an der Kreuzkirche war. Hier gab und gibt es so viele bereichernde Begegnungen mit Ihnen, mit euch – bei Taufen, Trauungen, auf Trauerwegen, sonntags rund um den Gottesdienst, im Kirchenvorstand und dem Immobilienteam, mit den Haupt- und Ehrenamtlichen – auch mit unseren Partnern an St. Markus und der Christuskirche Neuhausen -, bei Begegnungen zwischendurch mit Ihnen und euch allen, Kindern, den Jugendlichen, den Erwachsenen, den Senior*innen, den Nachbar*innen, bei Festen und Feiern, in der Musik. Das wird mir sehr fehlen.

Zugleich aber bin ich froh, denn ich ziehe mit meiner Arbeit ja nur ein paar Kilometer weiter in den Norden – und schon jetzt gibt es da die eine oder andere Querverbindung hin zur Kreuzkirche. Auf die neue Aufgabe freue ich mich. Doch vorher will ich Ihnen persönlich „Adieu“ sagen: Es wäre toll, wenn Sie, wenn ihr bei meiner Verabschiedung am Sonntag, den 11.1. im Gottesdienst um 9.30 Uhr mit anschließendem Empfang dabei sein könntet!

Der Gemeinde wünsche ich, dass sie ihre wunderbare nachbarschaftliche, offene und lebensbejahende Ausstrahlung behält, die sie so auszeichnet. Mit diesem hoch engagierten Kirchenvorstand und Hauptamtlichenteam und so vielen klugen, unermüdlichen Ehrenamtlichen stehen die Chancen dafür bestens.

Ein dickes „Danke“ an dieser Stelle allen aus der Gemeinde und von anderswo, die in der Zeit meines Ausfalls in die Bresche springen und den „Laden am Laufen halten“, insbesondere an meinen Vertretungskollegen Michael Trimborn, der übergangsweise die Pfarramtsführung übernommen hat, an meine Kollegin Elke Schwab, die schon während ihrer Elternzeit mehr als die vereinbarten Stunden ins Gemeindeleben einbrachte, an meinen Kollegen Kai Deinat, der ebenfalls vielfach einspringt, und an Melanie Großmann, die sich gleich nach ihrem Start bei uns unter erschwerten Bedingungen im Pfarramt einarbeiten muss.

Wirklich berührt und dankbar bin ich auch über die vielen Zeichen der Verbundenheit, Grüße und guten Wünsche, die Sie mir während der Zeit meiner Erkrankung haben zukommen lassen. Vergelt’s Gott!

Nun aber wird es erst einmal Advent. Mögen Sie von der Vorfreude auf das Kommen unseres Gottes ergriffen werden, der sich uns immer neu zeigt, und die immer Neues, Heilvolles in uns und durch uns wachsen lässt. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit“.

Gesegnete Zeit und einen gesegneten Weg für Sie!

Ihre

Pfarrerin Elke Wewetzer

 

PS: Ab 1.2. oder auch etwas später suchen mein Mann und ich eine neue Wohnung. Gern würden wir im Umfeld der Kreuzkirche bleiben. Falls Sie von einer hellen, ruhigen 3,5-4-Zimmer-Wohnung, die frei wird, hören sollten...